Mit einer Wärmebildaufnahme (Thermografie) lassen sich Wärmeverluste an Gebäuden aufspüren. Damit lässt sich erkennen, an welchen Stellen kostbare Heizwärme aus dem Haus entweicht. Etwa durch Risse und Fugen zwischen Fenster oder Haustür und Wand, am Übergang von Wänden zum Dach und durch Hohlräume um eine Elektro- oder Wasser-Installation herum.

Für ein optimales Ergebnis sollten folgende Voraussetzungen zur Durchführung einer Gebäudethermografie eingehalten werden:
- Eine Thermografie-Messung sollte immer im Winter während der Heizperiode erfolgen.
- Es muss eine Temperaturdifferenz zwischen innen und außen von mindestens 12 bis 15 Grad Celsius herrschen.
- Die Aufnahme sollte spätestens bis zum Vormittag erstellt werden. Tagsüber und abends sind die zu untersuchenden Gebäudeteile von der Sonne erwärmt und können das Messergebnis verfälschen.
- Das Gebäude sollte vor und während der Messung gleichmäßig geheizt sein.
- Fenster müssen eine Stunde vor und während der Thermografie geschlossen bleiben.

Aussage einer Wärmebildaufnahme
Um aussagekräftige Wärmebilder zu erstellen und auszuwerten, braucht man Fachkenntnisse. Schon die Bedienung der Thermografie-Kamera ist kompliziert und sollte einem Profi überlassen werden. Denn allein die Farbigkeit der Wärmebildaufnahme gibt noch keine verlässliche Auskunft darüber, wo Wärmeverluste auftreten.
Mit der Wärmebildkamera wird die Wärmeabstrahlung einzelner Gebäudeteile wie Außenwand, Dach und Fenster gemessen. Die Wärmeabstrahlung des Gebäudes wird anhand eines Wärmebildes in Farbtönen angezeigt.
Gelbe, orangefarbene und rötliche Stellen bedeuten, dass Gebäudeteile Wärme abstrahlen. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf eine schlecht gedämmte oder undichte Fassade sowie falsch ausgeführte Anschlüsse von z.B. Fenstern zum Mauerwerk.
Blau bis schwarze Bereiche zeigen kühle Stellen. Hier wird keine Wärme abgestrahlt.
Ganz so leicht ist die Interpretation der Aufnahmen allerdings nicht. Ob tatsächlich ein Wärmeverlust an einer Stelle vorliegt, kann meist nur ein Experte mit Gewissheit sagen.
Rote Bereiche unter Dachüberständen, in Laibungen von Fenstern und Türen oder auch an Loggien sind nicht immer einem Wärmeverlust zuzuschreiben. Hier steigt möglicherweise warme Luft an der Fassade auf und staut sich an den auffälligen Stellen. Auch eine nicht korrekte Beheizung des Hauses während der Messung kann das Ergebnis der Thermografie verfälschen.
Kosten und mögliche Förderungen
Wie bei vielen Untersuchungen lohnt es sich auch bei einer Thermografie und entsprechenden Auswertung nicht, nur auf die Kosten zu achten, wichtig ist die Qualität des Ergebnisses. Aufgrund regionaler Preisunterschiede ist mit Kosten zwischen 400,- € und 600,- € zu rechnen. Hierbei ist darauf zu achten, dass zu einer kompletten Thermografie gehört, dass ein ausführlicher Messbericht erstellt wird, in dem die Wärmebilder erklärt und Sanierungsempfehlungen abgegeben werden.
Da eine Thermografie die Planung einer energetischen Sanierung unterstützt und ebenfalls die Ausführung kontrolliert werden kann, gehört sie zu „förderungsfähigen Kosten“ im Rahmen von Fachplanung und Baubegleitung“ bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG-Förderung).
Um eine möglichst effektive Sanierungsmaßnahme inkl. möglicher Förderungen für ihr Gebäude zu entwickeln, empfiehlt es sich, einen Energieberater zu beauftragen. Bei Bedarf begleitet er sie anschließend durch die gesamte Sanierung und übernimmt die Planung, die Organisation der Gewerke sowie die Abnahme.
Hierzu können Sie auch Kontakt zur Haus & Grund Baubetreuung GmbH aufnehmen. Ansprechpartner ist Herr Dipl.-Ing. Thomas Stein (Tel.: 0 23 66 / 50 05 82 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Dipl.-Ing. Mischa Tönebön