Sinkende Einspeisevergütung für Neuanlagen

Für neu installierte Photovoltaik-Anlagen sinkt die Einspeisevergütung im Jahr 2024 wieder. Dafür haben sich die Anschaffungskosten zuletzt reduziert, und die Mehrwertsteuerbefreiung für kleinere Anlagen bleibt erhalten.

Für Photovoltaik-Anlagen auf dem Hausdach gibt es 2024 gute und schlechte Nachrichten. Die schlechte zuerst: Nachdem die Verringerung, auch Degression genannt, der Vergütungssätze im Zuge der Energiekrise Mitte 2022 gestoppt worden war, sinkt die Einspeisevergütung nun wieder. Ab 1. Februar 2024 verringert sich die jeweils 20 Jahre lang gültige Vergütung bei kleineren Hausdachanlagen von 8,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde um 1 Prozent auf 8,11 Cent. Ab 1. August 2024 beträgt die Vergütung 8,03 Cent, ab 1. Februar 2025 gibt es nur noch 7,94 Cent pro Kilowattstunde. Wichtig zu wissen: Nur Anlagen, die nach dem jeweiligen Stichdatum in Betrieb gegangen sind, erhalten für die nächsten 20 Jahre die jeweils geringere Vergütung. Das bedeutet: Sinkt die Einspeisevergütung erneut in den Monaten nach der Installation, betrifft das die Anlage nicht.

Steuervorteil bleibt
Die gute Nachricht betrifft den für das Jahr 2023 auf null Prozent abgesenkten Umsatzsteuersatz für Photovoltaik-Anlagen. In den Jahren zuvor galt der allgemeine Steuersatz mit 19 Prozent. Dieser Steuervorteil aus dem vergangenen Jahr wird dauerhaft bleiben, wie das Bundesfinanzministerium bestätigte. Die Steuerbefreiung gilt für die Lieferung und Installation von Photovoltaik-Anlagen inklusive Wechselrichter, Montage und Stromspeicher auf Wohngebäuden. Die installierte Bruttoleistung der Anlage darf dabei nicht mehr als 30 kW (peak) betragen. Damit reduzieren sich die Anschaffungskosten erheblich. Seit 2023 müssen Privatperson auch keine Einkommenssteuer mehr auf Gewinne aus Solarstrom zahlen.

Überhaupt sind die Kosten für Solaranlagen wieder gefallen. Während sie im vergangenen Jahr aufgrund der Energiepreiskrise, hoher Nachfrage und Lieferproblemen stark gestiegen sind, werden die Angebote nun wieder günstiger. Grund dafür seien laut dem Anbieter Zolar aufgelöste Lieferengpässe und gesunkene Kosten für Module, die zu Preissenkungen von bis zu 50 Prozent gegenüber Dezember 2022 geführt hätten.

Eigenverbrauch lohnt bei tendenziell steigendem Strompreis
Geht man davon aus, dass die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde bei kleineren Hausdachanlagen bei etwa 11 bis 14 Cent je Kilowattstunde liegen, zeigt sich, dass die Einspeisevergütung nicht kostendeckend ist. Immerhin wird aber ungenutzter Strom nicht einfach verschenkt. Gewinnbringend ist hingegen der Eigenverbrauch. Aktuell kostet eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz bei bestehenden Verträgen im Schnitt zwischen 35 und 40 Cent. Der Eigenverbrauch rechnet sich also: Betreiber von Photovoltaik-Anlagen sparen in dieser Rechnung 21 bis 29 Cent pro Kilowattstunde. Auch die künftig tendenziell steigenden Strompreise für Privathaushalte machen die Investitionen in Solaranlagen wieder attraktiver.

Anna Katharina Fricke
Referentin Presse und Kommunikation
www.hausundgrund.de