Ausreichend Licht für den Dachboden

Ob senkrecht oder parallel zur Dachfläche eingebaut: Beide Fenstervarianten haben Vor- und Nachteile.

Ob im Zuge eines Dachausbaus neue Fenster eingebaut werden oder die alten ersetzt werden müssen, weil diese energetisch nicht mehr up-to-date sind: Alles, was mit Fenstern zu tun hat, sollte frühzeitig geplant werden. Denn so müssen Bauherren eine gerade angebrachte Dämmung nicht gleich wieder entfernen, wird ein neuer Fußboden nicht beschädigt und es gibt auch schon mehr Licht für die anderen Arbeiten.


Dachfenster versus Gaube
Grundsätzlich kann man zwischen Dachflächenfenstern (parallel zur Dachfläche eingebaut) und Gaubendachfenstern (senkrecht eingebaut) unterscheiden. Dachflächenfenster bieten die beste Lichtausbeute und bieten einen attraktiven Ausblick in den Himmel. Gauben haben allerdings auch etliche Vorzüge: Sie sind in Bezug auf Regengeräusche und pralle Sonneneinstrahlung vorteilhafter. Vor allem aber bietet die Gaube eine zusätzliche Raumfläche: Sie macht den Platz in einer Dachschräge nutzbar, der sonst aufgrund der geringen Höhe nicht genutzt werden kann. Das vergrößert merklich das Raumangebot in Dachräumen. Gaubenlösungen sind im Allgemeinen aber deutlich teurer als Dachflächenfenster-Lösungen. Wenn es also nicht primär um den Raumgewinn geht, sind Panorama-Dachfenster sicherlich eine ebenso gute, aber deutlich günstigere Lösung.
Gauben müssen zum Haus passen
Dachgauben gibt es in den verschiedensten Varianten, von Giebel- und Dreiecksgauben über Schlepp- und Flachdachgauben bis hin zu Rundgauben, um nur einige zu nennen. Bei der Auswahl ist die optische Wirkung des Hauses von außen wichtig und entscheidend. So sollte eine Dachgaube zwar groß genug sein, um ausreichend Licht in das Dachgeschoss zu leiten, andererseits darf sie das Haus und das Dach nicht zu sehr dominieren. Ausgefallene Gaubenformen sind meist kostspielig und müssen maßgefertigt werden, während Standardvarianten auch als Gaubenbausatz erhältlich sind.
Ohne Fachmann und Bauamt geht es nicht
Doch auch mit einem Fertigkonstrukt sollten Planung und Einbau einem Fachmann überlassen werden. Ob Gaube oder Dachflächenfenster, es sind nicht nur die Mindestanforderungen an den Wärmeschutz einzuhalten, vielmehr darf sich die energetische Qualität des Hauses durch den Einbau nicht verschlechtern. Außerdem müssen Bebauungsplan und die jeweilige Landesbauordnung beachtet werden. Schließlich muss für den Einbau die Dachstuhlkonstruktion teilweise entfernt und der Dachstuhl entsprechend gestützt werden. Das sind die Gründe, weshalb auch ein Architekt oder Statiker hinzugezogen werden muss. Einerseits übernimmt der die Wärmeschutz- und statischen Berechnungen, andererseits prüft er, ob der Bauplan den baurechtlichen Vorgaben entspricht. Das ist wichtig, weil eine Gaube meist genehmigungspflichtig ist. Ob eine Baugenehmigung für den Bau einer Dachgaube erforderlich ist, hängt sowohl von der Region ab, in der man wohnt, als auch von der Größe der Dachgaube.

Anna Katharina Fricke (www.hausundgrund.de)
Referentin Presse und Kommunikation