• Nachrichten

  • 1

Gut geschützt im Smarthome

Automatische Fenster und Rollläden, Mähroboter oder sich der Tageszeit anpassende Beleuchtungskonzepte: Smarthome-Technologien erhalten Einzug in immer mehr Haushalte. Doch sie bieten nicht nur Komfort, sondern bergen auch Risiken.

Technische Defekte, Bedienungsfehler oder Manipulationsversuche durch Dritte können die Sicherheit der Bewohner und ihre Privatsphäre gefährden. So ist es zum Beispiel denkbar, dass Hacker sich Zugriff zu Smarthome-Netzwerken verschaffen. Bei einem smarten Beleuchtungssystem mag das weniger problematisch sein. Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn elektronische Schließsysteme oder Heizungen fremdgesteuert werden. Grund genug, sich gegen Angriffe von außen zu wappnen.

Verschiedene Netzwerke nutzen
Zunächst ist es wichtig, für ein sicheres Heimnetzwerk zu sorgen, in dem die Smarthome-Geräte aktiv sind. Der erste Schritt ist zu überprüfen, ob der Router eine integrierte Firewall hat. Ist dies der Fall, sollte sie unbedingt aktiviert und regelmäßig auf den neuesten Sicherheitsstand gebracht werden. Ansonsten ist die Anschaffung eines neueren Routers, der diese Funktion hat, ratsam. Zudem ist es wichtig, das heimische WLAN-Netzwerk mit einem starken Passwort von mindestens 20 Zeichen zu sichern, um potenzielle Schwachstellen zu minimieren.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik empfiehlt zudem, Smarthome-Geräte auf einem Gastnetzwerk zu isolieren, um auf diese Weise den Zugriff auf das Hauptnetzwerk zu begrenzen. Die Möglichkeit, solch ein separates WLAN einzurichten, bieten viele Heimrouter. Smarte Geräte sind dann in einem anderen Netzwerk integriert als zum Beispiel der persönliche Computer, ein Laptop oder ein Handy. So werden Smarthome-Anwendungen nicht zum Einfallstor dieser persönlichen Geräte, auf denen ja oft besonders sensible Daten gespeichert sind.

Updates bei Geräten
Wer sein Zuhause mit Smarthome-Technologien ausrüstet, sollte außerdem schon beim Kauf darauf achten, dass regelmäßige Software-Updates für die voraussichtliche Nutzungsdauer des Geräts zur Verfügung gestellt werden – und diese dann auch ausführen. Geschieht dies nicht automatisch, prüft man am Gerät oder der dazugehörigen App am besten regelmäßig selbst, ob Updates zur Verfügung stehen und ruft diese ab. Manchmal besteht auch die Möglichkeit, in den Geräteeinstellungen automatische Updates zu aktivieren, um die Sicherheitsfunktionen stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Jedes smarte Gerät sollte zudem ebenfalls über ein einzigartiges starkes Passwort verfügen. Erfordert der Gebrauch die Erstellung von Nutzerkonten, ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle verfügbaren Konten und Dienste ratsam. Dadurch wird eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzugefügt, da ein potenzieller Angreifer nicht nur das Passwort, sondern auch einen zweiten Faktor für den Zugriff benötigt.

Datenschutz und -sicherheit
Wichtig ist es zudem, sich mit den Datenschutzrichtlinien der Hersteller vertraut zu machen, denn Smarthome-Geräte sammeln Daten – auch sensible Daten –, um Funktionen zu optimieren. Sich vor dem Kauf zu erkundigen, welche Informationen geteilt, ob diese Daten verschlüsselt werden und man weiterhin die Kontrolle darüber hat, ist in Sachen Datenschutz und Privatsphäre sehr empfehlenswert. Denn im schlimmsten Fall könnten Dritte die Daten abfangen, auslesen und missbräuchlich nutzen. Darum sollten Daten möglichst auch immer lokal auf dem Gerät statt in einer Cloud gespeichert werden. Vor diesem Hintergrund ist es auch ratsam, sich bewusst zu machen, welche Daten mit der Nutzung eines Geräts überhaupt generiert werden – beispielsweise beim Einsatz von Kamera oder Mikrofon – und abzuwägen, ob der Komfort, den eine bestimmte Funktion mit sich bringt, tatsächlich die Sicherheitsrisiken wert ist.

Überwachung der Geräteaktivität
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen sollte man auch auf den gesunden Menschenverstand setzen. Führen Smarthome-Geräte untypische oder fehlerhafte Aktivitäten aus, gilt es genau hinzuschauen, denn dies könnte auf eine Manipulation hinweisen. In solch einem Fall sollte das Gerät sofort vom Netzwerk getrennt und beim Hersteller nachgefragt werden.

Grundsätzlich ist es ratsam, nur solche Smarthome-Geräte mit dem Internet zu verbinden, bei denen es unbedingt erforderlich ist. Oft reicht es aus, wenn man auf eine Anwendung nur innerhalb des Heimnetzes zugreifen kann. Bei der Beleuchtung lassen sich beispielsweise Zeitpläne festlegen, für die eine Steuerung völlig ohne Internetanbindung möglich ist. Am Router lässt sich häufig über die Einstellung UPnP (Universal Plug and Play) deaktivieren, dass die Geräte unkontrolliert ins Internet kommunizieren. Ein Selbstverständnis dürfte zudem sein, dass Fremde keinen physischen Zugriff auf smarte Geräte erhalten; auch USB- oder LAN-Ports sollten nicht frei zugänglich sein.

Astrid Zehbe
Referentin Presse und Kommunikation, www.hausundgrund.de

Wichtiger Hinweis an unsere Mitglieder

Zur Verbesserung der Zugriffs- und Bearbeitungszeiten pflegen wir den Schriftverkehr in ein EDV-gesteuertes Dokumenten-Management-System ein. Bitte helfen Sie uns, indem Sie auf Ihren Schreiben an uns konsequent die sog. Objekt-Nr. aufnehmen. Sie finden sie regelmäßig in den Betreffangaben unserer Schreiben an Sie. Vielen Dank!

SCHREIBEN SIE UNS!

Powered by BreezingForms