Das Trinkwasser aus großen zentralen Anlagen ist in Deutschland von guter bis sehr guter Qualität. Das belegt der aktuelle Bericht des Umweltbundesamts zur Trinkwasserqualität. Die Grenzwerte für Nitrat und Blei wurden nur in wenigen Ausnahmefällen überschritten. Auch bei nahezu allen 267 überwachten mikrobiologischen und chemischen Wirkstoffen lag im Berichtszeitraum (2014 bis 2016) nur eine geringe Anzahl geringfügig über dem Grenzwert. Die gemessenen Konzentrationen bedeuten nach Angaben des Umweltbundesamts keine Gesundheitsgefahr.
Der Nitratgehalt des Grundwassers liegt aufgrund von Massentierhaltung und Überdüngung im Grundwasser mancherorts in hoher Konzentration vor. Dort müssen die Versorger das zu stark belastete Grundwasser mit unbelastetem Wasser mischen, um die Trinkwasserqualität sicherzustellen. Diese Aufbereitung kann sich in der Wasserrechnung deutlich niederschlagen. „Ein Zweipersonenhaushalt mit 80 Kubikmeter Wasserverbrauch zahlt dann nicht wie sonst durchschnittlich 95 Euro pro Jahr, sondern eher 140 Euro“, so die Schätzung des Umweltbundesamts.
„Das Trinkwasser in Deutschland kann man ohne Bedenken trinken – insbesondere aus größeren Wasserversorgungen ist es flächendeckend sogar von exzellenter Qualität“, betonte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts anlässlich der Vorstellung des Berichts. Sie warb dafür, öfter mal den Durst aus dem Hahn zu stillen. „Zudem ist Trinkwasser aus dem Hahn um ein Vielfaches billiger als Flaschenwasser: Ein Zweipersonenhaushalt zahlt in Deutschland im Mittel für die Verwendung von täglich 242 Litern Trinkwasser 54 Cent pro Tag, also 0,2 Cent pro Liter. Ein einziger Liter Mineralwasser kostet mehr.“
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