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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war in den Industrieländern Europas die Steinkohle der Energieträger Nummer 1. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland in zunehmenden Maße Öl- und Gaszentralheizungen eingebaut. Mit einer Ölheizung war und ist der Eigentümer unabhängig von der öffentlichen Gasversorgung.

Ein weiteres Argument stellte die höhere Sicherheit dar. Damals kam es noch häufig zu Gasexplosionen in Wohnhäusern. Zudem war Heizöl besonders günstig. In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts lag der Preis zwischen 20 und 25 Pfennig pro Liter. Durch die Ölkrisen in den 1970er Jahren stiegen plötzlich die Energiekosten. Auch durch die Umweltbewegung der 1980er Jahre und die Abkehr von fossilen Energieträgern trat allmählich ein Umdenken ein, sodass der Marktanteil der Ölheizungen bei Neubauten mittlerweile unter 1 % liegt.
Bei vielen der bestehenden Ölheizungen wurden im Laufe der Zeit die Brenner erneuert und durch effizientere Ölbrennwertgeräte ersetzt. Die Öltanks wurden dabei häufig nicht erneuert oder ertüchtigt. Alterungsprozesse stellen ein nicht zu unterschätzendes Risiko beim Betrieb einer Ölheizung dar. Stahl kann korrodieren, Kunststoff kann spröde werden. Weitere Gefahren drohen durch
- einen undichten Auffangraum,
- undichte Anschlüsse,
- einen defekten Grenzwertgeber (verhindert eine Überfüllung beim Tanken),
- ein defektes Füllsystem oder
- veraltete Entnahmestellen.
Der Gesetzgeber schreibt im § 62 Wasserhaushaltsgesetz grundsätzlich eine doppelte Sicherheit vor. Diese wird durch eine Auffangwanne oder eine Leckschutzauskleidung gewährleistet. Beschädigte Kunststofftanks sollten durch glasfaserverstärkte Kunststofftanks (GFK) erneuert werden. Stahltanks können nachträglich mit einer Leckschutzauskleidung versehen werden. Undichte Auffangwannen erhalten einen neuen 3-lagigen Schutzanstrich oder besser eine ölresistente Schutzfolienauskleidung.
Die Folgen einer Heizölhavarie können beträchtliche Schäden an der Bausubstanz sowie an Boden und Grundwasser nach sich ziehen. Die Kosten belaufen sich schnell auf mehrere 10.000,- €. Da der Hauseigentümer für alle Schäden, die aus dem Betrieb einer Ölheizung entstehen, haftet, empfiehlt sich der Abschluss einer Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung. Aber Vorsicht, die Versicherung kommt für einen Schaden nur auf, sofern die Voraussetzungen für den Versicherungsschutz erfüllt sind. Hierzu zählen u. a. die regelmäßige Wartung und Kontrolle der Tankanlage.
Angaben zur Häufigkeit einer Prüfung von Heizöltanks sind in der „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ (AwSV) geregelt. Demnach müssen oberirdische Tanks mit mehr als 1.000 Liter Fassungsvermögen, die in einem Wasserschutzgebiet liegen, sowie Tanks mit mehr als 10.000 Litern alle fünf Jahre geprüft werden. Erdtanks in Schutz- und Überschwemmungsgebieten müssen doppelt so häufig kontrolliert werden. Die überwiegende Zahl der Öltanks in Ein- und Mehrfamilienhäusern sind von diesen Voraussetzungen nicht betroffen. Prüfintervalle sind daher in diesen Fällen nicht vorgeschrieben. Dies entbindet den Eigentümer allerdings nicht von seiner Verpflichtung, die Anlage jederzeit dicht und funktionssicher zu halten. Sachverständige raten zu einem Sicherheitscheck alle 5 Jahre. Die Kosten für die Überprüfung belaufen sich auf ca. 150,- €. Eine Tankreinigung wird in den Veröffentlichungen mit 200,- bis 500,- € beziffert.
Wichtige Informationen bietet u. a. die Seite www.sicherer-öltank.de und  www.zukunftsheizen.de.

Dipl.-Ing.-Martin Händel

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